10. Juli 1968(Mutter ordnet ihre Korrespondenz ) Die kleine S schrieb mir einen Brief - einen vollkommen verzweifelten Brief, in dem sie davon sprach, dass sie nicht mehr weiterleben wolle, weil sie Dummheiten begangen habe. Da antwortete ich ihr, dass man nicht zu seiner eigenen Befriedigung lebt, sondern um das Göttliche zu entdecken und sich mit ihm zu identifizieren. Folglich geht es nicht um eine Frage von "Lust" oder "Unlust". Ich schrieb sehr nachdrücklich und sandte dann den Brief ab. Seitdem herrscht vollkommenes Schweigen. Niemand rührt sich mehr. (ein anderer Brief:) Das ist Y, die mir zeigen möchte, dass ich im Unrecht bin und sie recht hat. Sehr gut! Mag sie nur in dem Glauben verbleiben, recht zu haben, mir ist das egal. (Mutter lacht) (eine Notiz von Mutter:)
*** (Etwas später ) Ich hatte den Kindern von T.F. auf die Frage geantwortet: "Was ist der Tod?" (Sie hatten mir geschrieben, und ich hatte ihnen geantwortet.) Sie haben aber nichts verstanden. Hier sind ihre neuen Fragen. (Mutter reicht Satprem einen Brief)
Was hatte ich ihnen gesagt?
Im Hinblick auf den Weggang hast du gesagt:
Das physische Bewusstsein ist nur physisch bewusst, also war mein Satz nicht hinlänglich klar: "ohne eines ihm BEWUSSTEN Grundes". Das reicht. Der andere Brief?
"Woher kommt der Unwille des physischen Wesens, mit seiner Anstrengung der Koordinierung und Harmonisierung fortzufahren?" [[Mutter hatte gesagt:
Im allgemeinen stellt sich dieser Unwille ein, wenn es in einem Teil des Wesens - einem bedeutenden vitalen oder mentalen Teil - zu einer vollkommenen Abneigung gegen den Fortschritt kommt, und dies überträgt sich physisch in einer Weigerung, gegen den von der Zeit herrührenden Verfall vorzugehen.
(langes Schweigen) Die Zellen haben eine innere Zusammensetzung oder Struktur, die der des Universums entspricht. So entsteht die Beziehung ... (man wird ständig von der Schwachsinnigkeit der Worte aufgehalten: es ist nicht "äußerlich" sondern nur für das Individuum äußerlich) zwischen identischen Außen- und Innenzuständen, d.h. die Zelle empfängt in ihrer inneren Zusammensetzung die Schwingung des entsprechenden Zustandes in der Gesamtzusammensetzung. Worte sind idiotisch. (Mutter tritt in eine lange Kontemplation ein, lächelt dann plötzlich amüsiert inmitten ihrer Kontemplation) Jemand (ich weiß nicht wer) hat mir gerade etwas gezeigt ... Eine große Männerhand, sie hielt etwas ... kein Ei, keinen physischen Gegenstand, und er sagte mir, dass es sich um die Darstellung einer Zelle handle. Der Gegenstand kam mir etwa so groß vor (ungefähr 7 cm), transparent und lebendig: wirklich lebendig. Und er zeigte mir die Beschaffenheit der verschiedenen inneren Bestandteile der Zelle und ihre Verbindung mit dem Kern. Eine vollkommen genaue Vision - so präzise, dass es mich in Erstaunen versetzte, ich sagte mir: ah! Es hatte eine seltsame Form: nicht wie ein Ei sondern an einem Ende schmaler und ... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Gib mir ein Stück Papier! (Mutter beginnt zu zeichnen)
Der Umriss war nicht sehr klar, denn es war ausstrahlend. Und die inneren Bestandteile hatten eine unterschiedliche Strahlkraft (Mutter zeichnet verschiedene Punkte oder Verdichtungen im Inneren der Zelle), und der Mittelpunkt hier war ganz leuchtend. Und diese große Hand, so groß wie eine Pranke, weißt du, eine wirklich große Hand, hielt diese Zelle ganz behutsam: er gab acht, sie so sachte wie möglich zu berühren (Mutter zeichnet zwei große Finger, die die Zelle hielten). Sie war leuchtend, durch zwei Finger etwa so gehalten ... Ich kenne die biologische Form der Zelle nicht, aber so sah sie aus. Und er zeigte mir die verschiedenen Abstufungen der Leuchtkraft. Die Außenfläche war am undurchsichtigsten; je weiter man nach innen drang, desto leuchtender wurde es; und das Zentrum war vollkommen leuchtend, es war brillant, schillernd. Und es hatte verschiedene Farben - nicht sehr starke Farben, aber doch verschiedenfarbig. Und die Hand erschien vergrößert, denn sie war wirklich sehr groß (ungefähr 25 cm), während der Gegenstand etwa so groß war (ca. 7 cm), es stellte eine Zelle dar. Er zeigte mir ihre Beschaffenheit und auch, wie die Verbindung entsteht.
Ja, im Zentrum der Zelle. Die Finger waren viel größer als die Zelle, und sie berührten sie kaum mit den Fingerspitzen, etwa so (Geste zwischen den Fingerspitzen), und man sah nur den Zeigefinger und den Daumen: das Ende des Daumens. Aber was für riesige Finger! Es muss sich wohl um eine Vergrößerung gehandelt haben. (Mutter lacht) Ich war etwas erschrocken. Vielleicht handelte es sich um das Verhältnis der Hand und der Zelle - nein, das kann nicht sein. Aber die Hand, die mir die Zelle zeigte, war riesig. So groß. Er zeigte die Verbindung. Und dann die Farben: es gab Stellen mit bläulicher Tönung, Stellen ... alle möglichen Schattierungen - es war sehr vielschichtig - mit verschiedenen Strahlungen. Und die Verbindung geschah von Licht zu Licht.
Ja, physisch.
Es handelt sich um die Beziehung zwischen den beiden. Mir wurde gezeigt, in welchem Verhältnis der Zentralwille des physischen Wesens mit den Zellen steht oder wie er auf sie wirkt. Er zeigte mir eine Zelle, die einer Darstellung glich ...
Ja, das ist es, durch einen inneren Kontakt des Wesens. Dies erweckt den Eindruck, dass jede Zelle eine kleine Miniaturwelt darstellt, die mit dem Ganzen in Verbindung steht. (Schweigen) Mein ganzes Leben lang habe ich darüber geklagt, dass meine Visionen nie materieller wurden als vitale Visionen; es begann mit dem Vital, und von dort reichte es immer höher, aber darunter gab es nichts. Und jetzt handelt es sich um eine ständige Vision des Subtilphysischen - eine konstante Vision: ich sehe beide zusammen, das Physische und das Subtilphysische. Nur wird die rein physische Sicht von der anderen Sichtweise sehr gestört. Weißt du, es ist mehr ein BEWUSSTSEIN der Dinge als nur eine Vision von ihnen. Und mir ist aufgefallen: wenn ich bestimmte Personen vor mir habe und sie betrachte, werden sie klarer und deutlicher; und es gibt andere, die sich FÜR MEINE PHYSISCHE SICHT immer mehr verwischen. Dies muss von ihrem Bewusstseinszustand abhängen. Manche werden vollkommen klar und deutlich, vor allem die Augen, und in den Augen sehe ich das Bewusstsein - die Augen sind vollkommen klar sichtbar. Und andere verwischen sich im Gegenteil; es gibt sogar welche, bei denen ich anstelle der Augen zwei schwarze Scheiben gesehen habe, als wollten sie sich verbergen. Diese Erfahrungen sind wirklich interessant. Ach, physisch sehe ich genug, um alles tun zu können, nur nicht lesen. Und selbst meine Sicht der Bilder ist ein wenig ... ich weiß nicht, ob vermindert oder transformiert: ich sehe das Bild nicht genau so, wie es ist, sondern vielleicht so, wie es sein möchte. Ein kleiner Unterschied. Hm! (Mutter lächelt amüsiert)
Hättest du mir das früher gesagt, wäre ich froh gewesen. Aber jetzt ist es wirklich etwas spät. Welche Frage genau?
Ach, ja. Das war ein Problem. Gut, gut! @ |